Gezeiten
Gezeiten sind die regelmäßigen
Schwankungen des Meeresspiegels, an den meisten Meeren in einer
ca. 12 ½-stündigen Periode. Das Steigen des Wassers heißt Flut, das
Fallen Ebbe. Der höchste Wasserstand wird bei Hochwasser, der tiefste bei
Niedrigwasser gemessen. Der Höhenunterschied von Hoch- und Niedrigwasser
heißt Tidenhub. Die Gezeiten entstehen durch die Massenanziehung des
Mondes und der Sonne auf die Wasserhülle der Erde; sie setzen sich also
aus Mondgezeiten und Sonnengezeiten zusammen. Je nach Stellung der beiden
Gestirne zueinander und zur Erde verstärken beide Kräfte einander zur
Springflut oder schwächen einander zur Nippflut ab. Hinzu kommen noch
Einflüsse der Erdoberfläche (Winde, Wassertiefe usw.), so dass die
wirklichen Gezeiten eine örtlich ganz verschiedene Erscheinung sind. Die
Gezeiten verschieben sich von Tag zu Tag annähernd entsprechend der
Kulmination des Mondes um ca. 50 Minuten.
Die Hubhöhen auf offenem Ozean
und an vereinzelt liegenden Inseln sind gering, z.B. bei St. Helena 0,9
Meter. Der mittlere Tidenhub der Küsten beträgt 1,5 bis 2 Meter.
Schlauchartig sich verengende Buchten zeigen dagegen größeren Hub:
Bristolkanal und Bucht von St. Malo bis zu 12 Metern, Fundybai (330 km
lange, bis 300 m tiefe Bucht des Atlantiks im SO Kanadas), sogar bis zu 21
Metern Springtidenhub.
Bei steigendem Wasser herrscht
Flutstrom, bei fallendem Ebbestrom. Doch muss die Umkehr (Kentern,
Still- oder Stauwasser) des Gezeitenstroms nicht bei Hoch- und
Niedrigwasser einzusetzen. Nur an der Küste kentert der Strom nahe bei
diesen Phänomenen. Auf offener See hingegen wirkt sich die Richtungsänderung
(Flutwechsel) in einer Drehung der Stromrichtung ohne Stillwasser aus. Die
Gezeitenströme erreichen vielfach eine bedeutende Geschwindigkeit: Auf den
Watten der Nordseeküste 2-3 Seemeilen in der Stunde, in der Bucht von St.
Malo über 5 Seemeilen. Die Ströme sind für die Schifffahrt und den
Fischfang von großer Bedeutung. |
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