POETIN
Juryfreie
Gedichte von Poetinnen und Poeten
EIFERSUCHT
1
Ach, warum
entfliehst Du mir
Neugieriger in Gefilde getränkt von Dämonen?
Deine Gedanken genesen an schaurigen
Taten,
Deine Worte murmeln Kampfgewitter.
Unbekümmerte Erinnerungen verweilen
bei alten Liebesabenteuern
und loben vergangene Wahl.
Welch sorgloser Gott kam hier vorbei?
Du staunst?
Die unglückliche Wehmut rührt Dein Herz.
Doch Du fragst, warum die Tränen noch da
sind.
Das Antlitz
der Verlassenen zeigt Narben.
Auch ich weiß in diesen Momenten:
Deinen Stern hab´ ich zu nah gestreift.
Mein Mund schweigt und schreit:
Dieses Geschick will ich nicht erleiden.
Du findest jetzt auch meine Seele nicht.
Ich denke an Flucht.
Und der Mond weint.
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EIFERSUCHT
2
Ach, warum
entfliehst Du mir, Neugieriger
in Gefilde überfüllt von Bewerberinnen
um Deine Gunst?
Deine Gedanken genesen an übermütigen
Taten,
Deine Worte murmeln Zurückweisung,
Abschied.
Unbekümmerte Erinnerungen verweilen
bei alten Liebesabenteuern
und loben vergangene Wahl.
Welch sorgloser Gott kam hier vorbei?
Du staunst?
Die unglückliche Wehmut rührt Dein Herz.
Doch Du fragst, warum die Tränen fließen.
Das Antlitz der Verlassenen zeigt Narben.
Auch ich weiß in diesen Momenten:
Deinen Stern hab´ ich zu nah gestreift.
Mein Mund schweigt und schreit:
Dieses Geschick will ich nicht erleiden.
Du findest jetzt auch meine Seele nicht.
Ich denke an Flucht und Rettung.
Und der
Mond weint.
(Edina
Perlsesser - in Erinnerung an Else
Lasker-Schüler)
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