POETIN
Juryfreie
Gedichte von Poetinnen und Poeten
FLUCHT
Deine Seele
saugt aus meinem Körper Liebe
nur an Tagen,
da ich von Nächten der Umarmung träume
und die Hoffnung hege,
Du würdest glücklich gern verweilen
- doch das ist unbegründet.
Du läßt mich einsam zieh’n
durchs Dunkel meiner Räume.
Meine fliehenden Gedanken
stürzen zu Boden -
sternengleiche mit ihren
Sehnsuchtsschweifen.
Meine, Dich zart streichelnden Hände,
die in die Kühle der Lüfte greifen.
Und Deine, die am Schwung meiner Hüfte
enteilen
Alleinsein,
in das mein Schicksal mündet.
(Anonyma
nach Else-Lasker-Schüler)
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