POETIN
Juryfreie
Gedichte von Poetinnen und Poeten
Der Unberührbare
niemand
streichelt so sanft wie der Wind und
nichts ist so wohlig wie der
unaufdringliche Hauch der Luft auf der
Haut bei sonniger Frühlingswärme. Nichts
scheint banaler und selbstverständlicher
und doch - wie selten sind die Momente, in
denen wir genießen dürfen und in denen
es uns bewusst wird, dass uns gerade das
Universum umkost mit den Zaubermitteln der
Natur. Der Wind ist dreist und kompromisslos.
Die
Emotionen des Windes
Er
ist mal ein stürmischer Geliebter
mitreißend, umwerfend
mal kalt, mal heiß
- ein launischer Gesell
dann wieder ist er sanft,
verspielt, raschelnd unterwegs in den
Laubwäldern.
Mal fegt er die Wellen ans Land, treibt
sie zum tosenden Applaus.
Er pfeift, heult, trommelt
säuselt und haucht,
er schmeichelt
und wirft im Winter mit Nadeln.
Er nimmt sich wirklich alles heraus
und wirbelt wie es ihm gefällt.
Er kennt viele Namen: Sturm
Orkan, Blizzard, Passat, Brise, Hauch
- überlegen,
denn Du fängst ihn nicht!
(Wiena)
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